Pen and Paper: Was ist das?: Unterschied zwischen den Versionen

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Erinnerst du dich noch daran, wie du als Kind mit Lego, Playmobil oder einfach nur Stöcken und Steinen Welten erbaut, Figuren darin erfunden und sie Abenteuer erleben liesest?
Erinnerst du dich noch daran, wie du als Kind mit Lego, Playmobil oder einfach nur Stöcken und Steinen Welten erbaut, Figuren darin erfunden und sie Abenteuer erleben ließest?


Nichts anderes ist Pen und Paper; Der Spielleiter präsentiert eine Welt und die Spieler erfinden Figuren, die in dieser Welt Abenteuer erleben. Dabei erzählen sich alle am Spieltisch gegenseitig, was sie gerade tun und nutzen ihre Fantasie, um sich die Geschichte möglichst plastisch vorzustellen.
Nichts anderes ist Pen und Paper; Der Spielleiter präsentiert eine Welt und die Spieler erfinden Figuren, die in dieser Welt Abenteuer erleben. Dabei erzählen sich alle am Spieltisch gegenseitig, was sie gerade tun und nutzen ihre Fantasie, um sich die Geschichte möglichst plastisch vorzustellen.

Version vom 8. März 2018, 21:34 Uhr

Erinnerst du dich noch daran, wie du als Kind mit Lego, Playmobil oder einfach nur Stöcken und Steinen Welten erbaut, Figuren darin erfunden und sie Abenteuer erleben ließest?

Nichts anderes ist Pen und Paper; Der Spielleiter präsentiert eine Welt und die Spieler erfinden Figuren, die in dieser Welt Abenteuer erleben. Dabei erzählen sich alle am Spieltisch gegenseitig, was sie gerade tun und nutzen ihre Fantasie, um sich die Geschichte möglichst plastisch vorzustellen.

Nicht selten werden dabei die namensgebenden Stifte und Papier verwendet, um Charakterbögen und Regeln festzuhalten, oder es werden Würfel oder auch Spielkarten, Spielsteine und -Figuren verwendet, um den Ausgang eines Spiels festzustellen oder einfach die Spielwelt mit Leben zu füllen und Dinge und Situationen zu veranschaulichen.

Im Grunde genommen ist Pen und Paper also eine Mischung aus Gesellschaftsspiel und Improvisationstheater.

Wie funktioniert das?

Bei fast jedem Pen und Paper gibt es einen Spielleiter, der die Spieler durch ein Abenteuer oder eine Welt führt, in der sie die Rollen von verschiedenen Charakteren übernehmen. Dabei erzählen sich alle gegenseitig, was sie tun möchten und wie sie ihre Ziele erreichen könnten. Ganz allgemein verläuft ein Spiel nach diesem Schema:

1. Der Spielleiter präsentiert eine Situation oder ein Problem.

2. Der oder die Spieler erklären, wie sie das Problem lösen wollen.

3. Der Spielleiter erläutert die Auswirkungen und Konsequenzen dieser Lösung.

Unter Umständen können diese neue Probleme generieren, die wiederum gelöst werden müssen. Und so weiter und so fort.

Ein Beispiel

Hierzu ein Beispiel als Veranschaulichung:

Franz hat sich einen Dieb gebastelt, während Klara als Elfenmagierin spielt und Tom einen verarmten Orksöldner. Und Flo hat beschlossen, einen reichen Adelssohn zu repräsentieren.

Der Spielleiter präsentiert die Situation: "Ihr habt den Drachen erfolgreich besiegt und befindet euch auf dem Weg zurück in die Stadt, um dem König von dem erfolgreichem Abschluss zu berichten. Auf der nahegelegenen Hügelkuppe könnt ihr sogar bereits die Stadtmauern entdecken. Zuvor jedoch gelangt ihr an eine Brücke, auf der sich drei Stadtwachen positioniert haben. Sie halten jeden Vorbeikommenden auf und lassen ihn erst gegen ein Wegegeld gehen. Einige zahlen und wenden sich dem nahegelegenem Stadttor zu, während andere unverichteter Dinge wieder umdrehen und den Weg zur weit entfernten Furt einschlagen, die zwar ebenfalls in die Stadt, aber geradewegs ins Armenviertel führt. Was tut ihr?"

Franz: "Ich versuche mich an den Wachen vorbeizuschleichen, während sie mit jemand anderem beschäftigt sind."

Spielleiter: "Okay, würfle auf Schleichen."

Franz: "Ich habe einen Erfolg gewürfelt!"

Spielleiter: "Okay, es gelingt dir, dich ungesehen an den Wachen vorbeizuschleichen und du kommst wohlbehalten auf der anderen Seite an."

Klara: "Ich schaue verwundert, wohin der Dieb verschwunden ist, wende mich dann aber an die Stadtwachen, um den Wegezoll zu entrichten."

Spielleiter (verstellt die Stimme): "Halt! 1 Silberstück oder kein Durchkommen!"

Tom: "Oh, verdammt! ich habe nur noch 56 Kupfer!"

Spielleiter: "Wir wollen keine Bettler in der Stadt! Wer nicht zahlen kann, bleibt draußen!"

Flo: "Ich habe mir das Ganze mit einigem Abstand angesehen und wende mich nun selbst an die Wachen: 'Das ist mir neu, dass die Stadtwache Geld eintreibt! Ich kann gar nicht erwarten, diese Angelegenheit meinem Vater, Graf Altazer, zu erzählen!' "

Spielleiter: "Du merkst, wie die Nennung deines Familiennamens Unbehagen bei den Wachen auslöst. Würfle bitte auf dein Einschüchterntalent, um herauszufinden, wie sie darauf reagieren."

Klara: "Ich wirke unauffällig einen Manipulationszauber, damit Flo mehr Erfolg hat."

Tom (noch während Flo würfelt): "Ich bin als Ork zwar nicht der Schlaueste, aber sogar ich habe kapiert, dass die Wachen hier ein linkes Spiel treiben. Mit einem Wutschrei ziehe ich meine Streitaxt und stürze mich auf die Wachen! Huha!"


Wie man an diesem Beispiel hervorragend sehen kann, gibt es für jede Situation eine unendlich große Anzahl an Lösungsmöglichkeiten, die die Spieler zusammen mit dem Spielleiter im Gespräch ergründen und ausspielen können.

Das klingt toll. Wie kann ich auch spielen?

So einfach es im Grunde genommen auch ist, benötigt deine erste Runde dennoch ein wenig Vorbereitungszeit. Genauso wie bei einem normalen Brettspiel musst du dich mit den Regeln vertraut machen, nach denen du spielen möchtest und deine Spieler müssen sich Charaktere ausdenken, mit denen sie in deine Welt eintauchen möchten.

Aber keine Angst! In diesem Wiki findest du nicht nur das Grundregelwerk und die Möglichkeit, dir dieses mit nur wenigen Klicks als Pdf herunterzuladen, sondern auch eine Vielzahl an Modulen und Erweiterungen, die du für dein ganz eigenes Pen und Paper benötgen könntest.

Darüber hinaus findest du hier auch eine Menge an vorgefertigten Abenteuern für den Fall, dass du dir kein Eigenes ausdenken möchtest.

Und natürlich gibt es auch einen Spielleiterguide, der dich mit einer Vielzahl an Tipps, Tricks und Ratschlägen für auftretende Probleme versorgt.

Nicht zuletzt sei auch erwähnt, dass du dir keine Sorgen darüber machen brauchst, ob du Fehler machen könntest. Sei versichert, die wirst du machen! Das ist aber überhaupt kein Problem! Wenn dir am Spieltisch eine Regel entfallen ist, dann schlage sie einfach nach. Und wenn dir auffällt, dass du sie falsch angewandt hast oder dass du für das spezielle Problem keine Regel parat hast, dann sprich einfach mit deinen Spielern darüber. Gemeinsam werdet ihr sicher eine Lösung finden.

Was du zum Spielen brauchst

Du benötigst optimalerweise 2-5 Freunde. Wenn du keine hast, empfiehlt es sich, im Internet nach anderen interessierten Rollenspielern oder sogar bereits bestehenden Gruppen zu suchen. Es gibt auch unzählige Gruppen, die ausschließlich über das Internet spielen. (Links zu Spielerplattformen? Zum Bohnenforum?) Außerdem bist du im HTBAH-Discord jederzeit willkommen.

Außerdem benötigst du einen Stift und Papier sowie zwei zehnseitige Würfel. Diese kannst du in einem Spielwarenladen kaufen oder im Internet bestellen. Den Charakterbogen zum HTBAH-Regelwerk findest du hier.

Begriffsklärung

Im Pen und Paper laufen dir häufiger Begriffe über den Weg, die dir als Neuling vielleicht noch nichts sagen. Hier ist eine Auswahl an Begriffen, die in diesem Wiki häufiger benutzt werden und unter Umständen einer Erklärung bedürfen. Manchmal gibt es mehrere Begriffe, die dasselbe beschreiben; in diesem Fall findet ihr die alternativen Begriffe hinter dem Hauptbegriff in Klammern

  • Abenteuer: Das Abenteuer ist die Geschichte, die ihr unter Leitung eures Spielleiters erspielt. Manchmal ist das Ende in Stein geschrieben, manchmal gibt es unzählige Möglichkeiten, die ihr entdecken könnt. Lasst euch überraschen und genießt die Fahrt. Für die Spielleiter und Autoren unter euch haben wir hier Tipps zusammengefasst, was ihr beim Schreiben eines Abenteuers beachten solltet.
  • Charakterbogen (Heldenbrief): Der Charakterbogen ist eine Art Steckbrief. Hier steht der Name deines Charakters, sein Geschlecht, Beruf, Alter, Statur und vielleicht sein Beruf. Außerdem findest du hier auch all die Fähigkeiten deines Charakters versammelt. Vielleicht ist sogar Platz für ein paar Stichpunkte zu seiner Hintergrundgeschichte?
  • Charaktere (Helden): Mit Charakteren bezeichnet man die Personen, die im Abenteuer das Personal stellen. Nach welchen Regeln sie aufgebaut sind, was sie alles können oder nicht können und alles Weitere erfahrt ihr hier im Wiki. Die Charaktere sind aufgeteilt in Spielercharaktere (SC) und Nichtspielercharaktere (NPC), die entweder vom Abenteuer vorgegeben oder vom Spielleiter (und manchmal auch den Spielern) ausgedacht werden.
    • Spielercharaktere bezeichnen, wie der Name bereits sagt, Charaktere, in deren Rollen die Spieler am Tisch schlüpfen und sie handeln lassen können.
    • Nichtspielercharaktere können im Regelfall ‘‘‘nur‘‘‘ vom Spielleiter bewegt und gesteuert werden. Allerdings können (und sollen) Spielercharaktere mit ihnen interagieren.
  • Fähigkeit (Talent, aktiviertes Talent, Begabung, Skill): Allgemein gesagt, bezeichnet dies all das, was dein Charakter kann. Auf die Fähigkeiten werden Fähigkeitspunkte verteilt, die schließlich den Talentwert ergeben.
  • kritischer Treffer (Kritten): Wenn du bei einer Talentprobe einen kritischen Treffer würfelst, hat dein Charakter etwas entweder sehr, sehr gut oder sehr, sehr schlecht gemacht. Dies kann leichte bis schwer wiegende Auswirkungen auf euer Abenteuer haben aber letztendlich liegt es beim Spielleiter, wie er diesen Wurf interpretiert. Alles Weitere zum kritischen Treffer findest du hier (((LINK ZUM KRIT SETZEN))).
  • Lebenspunkte: Diese Punkte bezeichnen die Lebensenergie deines Charakters. Fällt sie auf Null, ist er höchstwahrscheinlich tot und das Abenteuer für ihn beendet. Ähnliche Punkte können, je nach gespieltem Abenteuer, auch beispielsweise für Magie oder Ausdauer eingeführt werden.
  • Setting: Das Setting beschreibt die Zeit, den Ort und das Universum, in dem das Abenteuer stattfindet. Mittelalter, Jetztzeit, Zukunft oder Paralleluniversum? Deutschland oder irgendwo in Australien? Gibt es Zombies, Magie, Aliens? Wilder Westen oder Raumschiffe? Euch sind keine Grenzen gesetzt.
  • Spieler: Damit bezeichnet man die Leute, die sich einen Charakter erstellt haben und diesen in einem Abenteuer zum Leben erwecken. Auch wenn sie durch dieses Abenteuer geführt werden, bedeutet das nicht, dass sie sich zurücklehnen können oder überhaupt nicht kreativ werden können. Ein Abenteuer entsteht erst in der Zusammenarbeit von Spielleiter und Spielern.
  • Spielerwissen: Hiermit ist das Wissen gemeint, dass du als Spieler über das Abenteuer hast. Du weißt vielleicht, dass hinter der nächsten Ecke ein Gegner lauert, weil einer deiner Mitspieler eine Talentprobe geschafft hat und deshalb diese Info bekam, aber deshalb weiß dein Charakter noch lange nicht, dass der Gegner dort ist. Spieler- und Charakterwissen zu trennen, ist gerade zu Beginn nicht einfach, aber es lohnt sich, es zu üben. Die Abenteuer werden dadurch noch spannender und du kannst dich ganz darauf konzentrieren, dein Charakter zu sein. Wer weiß, vielleicht reagierst du ja schneller als der Zwei-Meter-Troll mit seiner Keule.
  • Spielleiter (Gamemaster, Meister): Der Spielleiter führt euch durch das Abenteuer. Er gibt euch vor, was ihr sehen, riechen, schmecken, fühlen oder hören könnt und er ist es in den meisten Fällen auch, der die Proben bestimmt, die ihr ablegen müsst. Im Idealfall hat der Spielleiter etwas mehr Ahnung vom Regelwerk als die Spieler, aber das ist nicht zwingend ein Muss.
  • Talentfremde Proben: Hiermit sind Proben auf Fähigkeiten gemeint, die ‘‘‘nicht‘‘‘ auf deinem Charakterbogen stehen. Wie genau diese funktionieren und wann bzw. ob du darauf würfeln darfst, erfährst du hier (((LINK ZU REGELWERK))).
  • Talentgruppe (Begabungsgruppe, Fähigkeitsgruppe, Skillgruppe): Auf dem Charakterbogen findest du unter anderem die Fähigkeiten deines Charakters, die in drei Talentgruppen organisiert sind: Handeln, Wissen und Interagieren.
    • Handeln: Hier findest du all die Fähigkeiten, die irgendeine Art von Handeln erfordern, wie z.B. Schwimmen, Schlösser knacken und Schwertkampf.
    • Wissen: Hier sind all die Fähigkeiten versammelt, die die Intelligenz oder das Wissen deines Charakters widerspiegeln: Fremdsprachen, Computer hacken, Kräuterkunde, etc.
    • Interagieren: Unter diesem Begriff findest du die Fähigkeiten, die die soziale Kompetenz deines Charakters thematisieren: Menschen beruhigen, Feilschen oder das allseits beliebte Manipulieren.
  • Talentprobe (Probe, Begabungswurf, Begabungsprobe): Die Talentprobe wird meist vom Spielleiter gefordert, indem er eine Fähigkeit vorgibt, auf die die Spieler würfeln müssen. Talentproben können erleichtert oder erschwert werden. Wie das genau funktioniert, erfahrt ihr hier (((LINK ZUM REGELWERK SETZEN))).
  • Talentwert (Fähigkeitswert, Begabungswert, Skillwert): Der Talentwert gibt an, wie gut ein Charakter eine bestimmte Fähigkeit beherrscht. Er wird zu Beginn bei der Charaktererstellung festgelegt und kann je nach Spielweise später erhöht werden.
  • Vor- und Nachteile: Mit Vorteilen kannst du dir (gegen Fähigkeitspunkte) besondere Fertigkeiten erkaufen wie beispielsweise eine bessere Sinneswahrnehmung oder gutes Aussehen. Für Nachteile wiederrum bekommst du weitere Fähigkeitspunkte, um sie in Fähigkeiten zu investieren. Dazu zählen beispielsweise Angst vor Wasser, Goldgier oder Nachtblindheit. Die „Preise“ legt der Spielleiter fest oder sind dem Regelwerk (((LINK))) zu entnehmen.
  • W100: Hiermit bezeichnet man den verwendeten Würfel, der Werte von 1-100 anzeigen kann und aus zwei W10 (Zehnerwürfeln) besteht.
  • Zeit im Spiel: Damit ist die Zeit gemeint, die während eures Abenteuers ‘‘‘im Abenteuer‘‘‘ vergeht. Diese weicht meistens von der realen Zeit ab und vergeht entweder schneller oder langsamer. In manchen Fällen ist allerdings eine Stunde am Tisch auch eine Stunde im Abenteuer. Was davon auf euch zutrifft, ist meistens aus dem Abenteuer zu entnehmen.